Jeweils am Mittwochnachmittag und am Freitagabend und bei besonderen Anlässen wie z.B. SCL-Matchs oder Wuhrplatzveranstaltungen sind sie zu Fuss in Langenthal „aufsuchend“ unterwegs: Matthias Ott und Franziska Möri. Aufsuchend bedeutet: zu Besuch bei Jugendlichen im öffentlichen Raum sein.

Viele Jugendliche halten sich in ihrer Freizeit im öffentlichen Raum in Langenthal auf und eignen sich diesen an. Dies können ganz unterschiedliche „Räume“ sein: öffentliche Freiräume (Parks, Grünflächen, Spielplätze etc.), öffentlich zugängliche, verhäuslichte Räume (Einkaufsläden, Bahnhöfe) oder institutionalisierte öffentliche Räume (Sportanlagen, Schulanlagen). Manchmal wird dieses Sich Aufhalten von Jugendlichen in diesem Räumen von anderen Anspruchsgruppen als problematisch und störend empfunden, z.B. durch Littering, Lärm oder Vandalismus. Aufsuchend unterwegs zu sein bedeutet in erster Linie Beziehungen zu knüpfen und diese Beziehungen zu vertiefen und sich damit auseinanderzusetzen, was junge Menschen im öffentlichen Raum bewegt. Die Jugendlichen im öffentlichen Raum entscheiden dabei bei den Begegnungen über die Art und den Umfang des Kontakts. Matthias Ott und Franziska Möri verstehen sich in der Lebenswelt der Jugendlichen, an ihren Treffpunkten, als Gäste und nicht als Aufsichtspersonen. Wichtig ist ihnen deshalb Offenheit, Achtung und Wertschätzung bei jedem Kontakt. Diese Grundsätze sollen eine unvoreingenommene, unkomplizierte Begegnung ermöglichen. „Öttu“ und „Fra“, wie sie von den Jugendlichen genannt werden, vertreten zudem die Anliegen von Jugendlichen oder vermitteln zwischen ihnen und anderen Anspruchsgruppen im öffentlichen Raum und bieten auf niederschwellige Weise, falls dies gewünscht wird, auch die Möglichkeit an, ihnen im Bezug auf die eigene Lebensbewältigung beratend zur Seite zu stehen. Ziel ist es, ein friedliches Nebeneinander und bestenfalls Miteinander im öffentlichen Raum zu fördern.