Der öffentliche Raum steht seit längerer Zeit durch die einhaltende Mediterranisierung in den Schweizer Städten unter Druck. Dieser Druck, so haben die Mitarbeitenden der Kinder- und Jugendfachstelle ToKJO Erfahrungen und Eindrücke gesammelt, hat sich in der aktuellen Zeit durch die Pandemiemassnahmen und den Reisebeschränkungen verstärkt. Die Folgen können Nutzungskonflikte und Fehlverhalten wie Vandalismus oder Littering sein.

Der aus der englischen Sprache stammenden Begriff Littering bedeutet das Wegwerfen von Abfall in die Umgebung. Wird der Duden der Deutschen Sprache für die Definition miteinbezogen, so wird die Definition enger und strenger. Dieser sieht das ungeordnete Wegwerfen von Verpackungen ohne vorheriges sortieren als einen weiteren, ergänzenden Definitionsaspekt. Die Entsorgung von Abfall in die Umgebung stellt Gemeinden oft vor eine Herausforderung, welche nur schwer erfolgreich mit Massnahmen eingedämmt werden kann. Dabei wirkt die Mediterranisierung der Schweizer Städte fördernd und für die Massnahmen zur Eindämmung lähmend. Die längeren und wärmeren Tage laden alle nach draussen ein: Der sportlichen Aktivität wird auf der Wiese nachgegangen, Freunde treffen sich im Park. Mediterranisierung bedeutet kurz daher zusammengefasst die Verschiebung von Freizeitaktivitäten und dem Leben in den öffentlichen Raum.

Dieser stärker werdende Druck auf den öffentlichen Raum wurde in den vergangenen Monaten durch die Pandemiemassnahmen und die Reisebeschränkungen vermehrt spürbar. Zielgruppen der Kinder- und Jugendfachstelle ToKJO wurden häufiger draussen angetroffen und das Ausweichen auf outdoor Aktivitäten war eine Normalität. Aufbauend auf dieser starken Nutzung des öffentlichen Raums und der damit verbundenen Thematik des Litterings, ist die Fachstelle in Planung für ein Litteringprojekt. Dabei ist das zentrale Ziel, der Bevölkerung eine Sensibilisierung durch die Auseinandersetzung mit sich selbst und der Gesellschaft zu Littering zu ermöglichen, ohne dabei den Mahnfinger zu heben oder nach Schuldigen zu suchen. Die Umsetzung wird im öffentlichen Raum stattfinden, sodass es für alle Alters- und Zielgruppen niederschwellig zugänglich ist und die Sensibilisierung durch die Gestaltung dieses öffentlichen Raums direkt umgesetzt werden kann. Weitere Einzelheiten zum Vorhaben sind in Planung oder bereits in Abklärung und zu gegebener Zeit kann die Fachstelle weiter informieren.

Seitens ToKJO freut man sich, das Thema kreativ und interdisziplinär anzugehen und eine Betroffenheit bzw. Sensibilisierung auszulösen.