Schulsozialarbeit
Im Sog des sozialen Wandels und der damit verbundenen gesellschaftlichen Veränderungen ist der Bedarf an einem ergänzenden Angebot der Kinder-und Jugendhilfe, welches direkt im Schulalltag Wirkung zeigt und für Lehrpersonen, SchülerInnen sowie Klassenverbände frühzeitig entlastend wirkt, zunehmend gestiegen. Durch die bereits bestehende Nähe der Kinder- und Jugendfachstelle an den Schulen und der steigenden Nachfrage nach solchen Angeboten, wurde im Januar 2019 der Bereich schulergänzende Massnahmen eingeführt. Dieser umfasst schulergänzende Angebote für die Region.
Das Angebot «Auszeit»
Auffällige Schüler oder Schülerinnen, welche den Unterricht bewusst oder unbewusst wiederholt stören, können für eine Lehrperson und eine Schulklasse zur Zerreissprobe werden. Helfen klassen- oder schulinterne, pädagogische und disziplinarische Massnahmen nicht weiter, kann externe Unterstützung oder eine temporäre „Auszeit“ eines/einer Schüler*in eine hilfreiche Lösung für alle Betroffenen sein. Dabei ist eine Lösung anzustreben, welche für die Klasse, aber auch den betroffenen Jugendlichen /die betroffene Jugendliche eine nachhaltige Perspektive bietet.
Von kürzeren oder längeren Ausschlüssen betroffene Jugendliche sollten die Zeit nutzen, um zielgerecht am Wiedereinstieg zu arbeiten. Dafür sollten die Massnahmein Form von Arbeit und die Betreuung in Form von zielführender Beziehungsarbeit aufeinander abgestimmt sein.
Hier sieht die Kinder- und Jugendfachstelle ToKJO die Möglichkeit für eine Zusammenarbeit mit Volksschulen und weiterführenden Bildungseinrichtungen. Als Fachstelle mit langjähriger Erfahrung und guten Beziehungen zu den Schulen in der Region verfügt ToKJO über wichtiges Know -How, welches im Umgang mit betroffenen Jugendlichen gewinnbringend sein kann. Die Fachstelle ist spezialisiert auf die Aktivierung von Jugendlichen und versucht diese mit partizipativen Projekten zu fördern.
Schulsozialarbeit Modell «schokito»
Mit der Schulsozialarbeit Modell «schokito» bieten die beiden Kooperationspartner Schoio AG und ToKJO, Kinder- und Jugendfachstelle Region Langenthal ein niederschwelliges, professionelles Angebot im Bereich schulergänzende Massnahmen. Das Modell nimmt den Wunsch nach bedarfsorientierter Unterstützung für öffentliche Schulen im Oberaargau auf, setzt in den Interventionen früh an und nutzt dabei bestehende Kompetenzen, Synergien und Strukturen.
Schulsozialarbeit Modell ToKJO
Im regionalen Modell der SSA bei «ToKJO» kommt die sogenannt ambulante SSA zur Anwendung. Dies bedeutet, dass die teilnehmenden Schulen mit definierten schulsozialarbeiterischen Leistungen durch eine zentrale Stelle versorgt werden. Die Mitarbeitenden sind einer oder mehreren Schulen zugeordnet (abhängig von der Höhe der eingekauften Dienstleistungen) und bieten regelmässige, wiederkehrende Sprechstunden an.
Die SSA ist präventiv für die Anspruchsgruppen an den Schulen aktiv. Die Förderung der individuellen Entwicklung von Schülern / Schülerinnen und die Mitarbeit an einer akzeptierenden Schulkultur sind übergeordnete Ziele. Die SSA funktioniert integrierend und fördert die Früherkennung. Schüler / Schülerinnen sollen frühzeitig Unterstützung finden. Die Tätigkeit der SSA besteht zur Hauptsache aus drei Aufgaben. An erster Stelle steht die Einzelberatung/ individuelle Begleitung von Schülern, Schülerinnen, Lehrkräften oder Eltern. Daneben wirkt die SSA präventiv in und neben der Schulhauskultur durch Klassenprojekte, Gruppenarbeit, Spielangebote, Gestaltungselemente. Als drittes Element übernimmt die SSA eine Vernetzungs- und Kooperationsfunktion. Sie sucht die Zusammenarbeit mit externen Fachstellen und vermittelt Kinder, Jugendliche oder Familien bei Bedarf weiter.